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Ja, wir auch.

Wir haben unsere Preise erhöht. Das hat auch mit einer Kombination von mehreren Elementen zu tun, die sehr speziell auf den Kaffeemarkt zutreffen. Und das wollen wir nicht schuldig bleiben zu erklären.

Dass sich die hohe Inflation und besonders die extremen Energiepreise auf alle Bereiche unseres Lebens und damit auch unsere Produktion niederschlagen wird sattsam bekannt sein. Nur zwei Beispiele: unsere Transportkosten für den Seetransport von den Produktionsländern nach Europa haben sich verdoppelt, unser Gaspreis in der Rösterei hat sich „nur“ um 50 % erhöht. Gemessen am Anteil dieser Faktoren am Endprodukt wäre das noch überschaubar. Die größte Last die wir aktuell verspüren stammt aus der Kombination von Kaffeepreis und Dollar/Euro Kurs.

Kaffeepreis

Vorneweg – wir sind Verfechter von fairem Handel und haben auch in Zeiten von niedrigen Kaffeepreisen immer die Erwartungen der Produzent*innen erfüllt und nicht die des Weltmarktes. So haben wir mit unserem Mindestpreis von 2,75 US$ pro Pfund Rohkaffee im Ursprungsland, den Weltmarkt (lange rund um 1 US$) und auch Fairtrade Mindestpreise (1,9 US$) weit übertroffen. In Ländern wie Äthiopien, Kolumbien oder Brasilien ohnehin schon damals noch mehr. Seit April 21 ist der Kaffeepreis aber konstant angestiegen und lag lange zwischen 2-2,5 US$. Mit dem Zuschlag den wir für die gehobene Qualität gewähren resultieren daraus schon Preise von 3-4 US$ pro Pfund (6,6 – 8,8 US$ pro Kilo Rohkaffee im Ursprungsland). Der Kaffeepreis sinkt zwar aktuell wieder, das wird sicher aber wenn es so bleibt erst wieder auf die Einkäufe des kommenden Jahres auswirken. Alle Kaffees die wir aktuell und in den nächsten 12 Monaten rösten liegen ja schon bei uns.

Euro Dollar Kurs

Wir zahlen alle unsere Importe in US-Dollar. Was für viele wenn überhaupt eine Randnotiz zur europäischen Wirtschaftslage ist, so ist für uns der Wechselkurs von Euro zu Dollar ein ganz wesentlicher Faktor in der Preisbildung unserer Importe. Während der letzten Jahre haben wir durchgehend 1,15-1,2 Dollar pro Euro erhalten. Seit dem Frühjahr 2022 immer weniger bis zuletzt weniger als einen Dollar. So macht allein der Wechselkurs unsere Importe um 15 bis 20 % teurer.

Diese beiden Faktoren addieren sich. Ohne Sie mit weiteren Details langweilen zu wollen als einfache Beispiele: Äthiopien 2021 5,88 € pro Kilo auf 2022 8,2 € pro Kilo (+40%), Sumatra von 5,01 € auf 7,57 € (+50%). Roh im Ursprungsland. Da ist der Kaffee noch nicht in Europa bzw. Wien und schon gar nicht geröstet. Und der Rohkaffee hat an unserem fertigen Produkt natürlich den größten Anteil und so soll es auch sein. Nicht die Verpackung, nicht das Marketing. Dann ist noch ein großer Faktor Arbeit und mein Team will ich in diesen Zeiten schon gar nicht im Stich lassen.

Es fällt uns alles andere als leicht diesen Schritt zu setzen. Zugleich müssen auch wir wirtschaftlich nachhaltig arbeiten, damit wir auch in den kommenden Jahren für Sie da sein können. Wir setzen den Schritt aber auch mit dem Selbstbewusstsein, dass wir mit der Qualität die wir Tag für Tag anstreben, der Arbeit, die wir in die Beziehungen mit den ProduzentInnen investieren, dem Service den wir leisten, sehr faire Preise anbieten.

Wir hoffen auf Ihr Verständnis und Ihre Treue.