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Gerd Hasler – Glaciers

Gerd Hasler hat uns einige seiner Fotografien aus seiner Serie Glaciers zur Verfügung gestellt, die wir mit großer Freude nun in der kaffeefabrik mariahilf präsentieren dürfen.

Gerd Haslers Fotografien der Landschaft stellen dar und hinterfragen gleichzeitig ihr eigenes Darstellen. Ihre frappierende Schönheit zieht den Betrachter an, während die Ambiguität der Bilder fortwährende Aufmerksamkeit erfordern. Eine Aufmerksamkeit, welche sich in dem Moment bezahlt macht, in dem man das wahre Sujet erkennt – ein Zusammenspiel von Landschaft, fotografischer Abbildung und der Wahrnehmung seitens des Betrachters. Hasler erläutert mit eloquenter Klarheit seine Intention, Fotografien “an der Schwelle zwischen Landschaft und fotografischer Oberfläche zu schaffen. Dies bedeutet, dass der Betrachter zwischen dem Bewusstsein von dem fotografischen Abzug und dem Erkennen des Bildgegenstandes oszillieren sollte … die Bilder bezwecken eine Störung von Albertis Vorstellung ‘eines Fensters in die Welt’, welche die Fotografie sonst so eifrig zu fördern scheint.”
Obgleich sie das Albertische ‘Fenster’ in Frage stellen, sind diese Bilder eminent, immanent fotografisch, in der Selektivität der Ansichten mit besonders spezifischen Ebenen oder Gradationen an Details, in ihrer Anwendung der fotografischen Ebene (oft parallel oder leicht geneigt) und der Wahl der Belichtungszeit. Gleichzeitig beschäftigen sie sich jedoch mit der Verwicklung der Fotografie mit anderen Medien, indem sie malerisch in der Anwendung von Farbe und dem Spiel zwischen Abstraktion und Deskription werden und skulptural in der Spannung zwischen Oberfläche(n) und wahrgenommener Tiefe oder Distanz.
Diese Bilder sind schwer erarbeitet. Sie fordern vom Fotografen eine körperliche Auseinandersetzung mit einer herausfordernden Landschaft, während sie gleichzeitig eine hohe Fähigkeit zur Beobachtung und geduldigem Experimentieren mit wiederholten Belichtungen unter schwierigen Witterungsbedienungen voraussetzen. Von etlichen Belichtungen wählt Hasler nur jene wenigen aus, die seine eigenen rigorosen Anforderungen erfüllen. Die Bilder drängen an viele Grenzen gleichzeitig – das Ermessen und die Ausdauer des Fotografen, die Grenzen des Vermögens der Fotografie abzubilden und unsere Bereitschaft als Zuschauer, uns an die komplexen und feinen Register, die diese anfänglich scheinbar ‘einfachen’ Bilder evozieren, anzupassen.

(Susan Butler)

www.gerdhasler.com